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Omexom Technikforum 2023: Erfolgreiche Energiewende muss Stolpersteine überwinden

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Am 8. und 9. März 2023 fand zum vierten Mal das Omexom Technikforum statt – das exklusive Spitzentreffen der Energiebranche. Unter dem Motto „Zeitenwende fordert Energiewende 3.0“ diskutierten mehr als 400 Fach- und Führungskräfte von Energieversorgern, Infrastrukturanbietern, Forschung und Entwicklung im „darmstadtium“, dem Wissenschafts- und Kongresszentrum der Universitätsstadt Darmstadt, über die aktuellen Chancen und Herausforderungen der Energiewende. Mit 16 Top-Referenten:innen unter der wissenschaftlichen Tagesleitung von Prof. Dr. Jutta Hanson, TU Darmstadt, und Prof. Dr. Stefan Tenbohlen, Universität Stuttgart, unterstrich die Fachtagung erneut ihren Ausnahmecharakter. Neben den hochkarätigen Vorträgen ergänzten eine Fachausstellung und eine Abendveranstaltung das zweitägige Event.

In seiner Begrüßung machte Omexom-Geschäftsführer Uwe Winkler deutlich, was unter dem Motto der Fachtagung zu verstehen sei: Nämlich alles auf den Prüfstand zu stellen und die Energiewende komplett neu und anders anzugehen. Denn wie Prof. Tenbohlen erläuterte, müsse in den nächsten Jahrzehnten mit einem fünffachen Strombedarf gerechnet werden. Der Umstieg auf Erneuerbare Energien (EE) ist auch dadurch eine besondere Herausforderung – von einer volatilen Erzeugung über die Sicherstellung der Netzstabilität bis hin zur Speicherung etwa in Form von Grünem Wasserstoff. Während verschiedene smarte Ansätze mit ausgereiften Lösungen vorhanden sind, erschweren der zunehmend kritischer werdende Fachkräftemangel und Materialengpässe die Umsetzung, so der Grundtenor des diesjährigen Omexom Technikforums.


Spannende Expertenvorträge mit Zukunftsausblick

Während unter anderem Tim Meyerjürgens, Mitglied der Geschäftsleitung von TenneT, und Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer von 50Hertz, die Notwendigkeit eines umfassenden Netzausbau deutlich machten, sei auch die bessere Auslastung der Bestandsnetze durch eine innovative Systemführung laut Andreas Lukaschik, Projektleiter InnoSys 2030, dringend zu realisieren. Insgesamt seien verschiedene technische Maßnahmen wie reaktionsfähigere Steuersysteme zur Beherrschung der Volatilität oder variable Drosselspulen wie auch STATCOM-Anlagen mit Grid-forming-Fähigkeiten für mehr Blindleistung notwendig. Dass hierbei sowohl Hardwareproduzenten als auch Netzbetreiber eng mit einzuschließen und dazu auch bereit sind, machten etwa Wilfried Breuer, Geschäftsführer Maschinenfabrik Reinhausen, und Daniel Eichhoff, Leiter Stationen Amprion, in ihren Vorträgen deutlich.

Eine von Meyerjürgens geäußerte Vision: internationale AC/DC-Hubs aus Gleichstromverbindungen per Onshore-Hubs und ein internationales hochflexibles Offshore-Energienetzwerks. Diese sollten anschließend mit küstennahen Elektrolysestandorten gekoppelt werden, die die gespeicherten Überschüsse über das bestehende Erdgaspipelinenetz verteilen. Zugleich sei Wasserstoff kein Heilsbringer, so Prof. Dr. Norbert Menke, Sächsische Agentur für Strukturentwicklung. Die Bedeutung zum Ausgleich des volatilen Angebots aus Wind- und Sonnenenergie steige jedoch stetig, was auch am HH2E-Werk in Lubmin zu sehen sei – ein erstes Großprojekt zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff, das HH2E-Projektmanager Alf Geßner vorstellte.

Auch für die Verteilnetze im Mittel- und Niederspannungsbereich stehe laut Joachim Schneider, Technology Ambassador European Distribution System Operators, eine Komplexität in nie gekanntem Ausmaß bevor. Als Vorbild für ein notwendiges digitalisiertes und dynamisches Netz könnten Spanien und Italien genannt werden, die dank umfassender Netzbeobachtung sowie Trenn- und Schaltmöglichkeiten die Integration neuer Klein- und Kleinstquellen ermöglichen. Wie eine Umsetzung auch in Deutschland in der Praxis gelingt, erläuterte Martin Breitenbach, Management NGN Netzgesellschaft Niederrhein, anhand digitaler Ortsnetzstationen, die Informationen zum Netz in Echtzeit liefern. Würden außerdem Windparks mit „Störfallmodus-Funktionen“ ausgestattet und lieferten dezentrale Prognosedaten, könnten diese mit Blind- und Wirkleistung die Netzbetreiber unterstützen, so Tammo Fleßner, Alterric GmbH.

Auch der Blick auf den Endkunden fehlte nicht. So sei laut Thomas Volk, Stromnetz Hamburg, die Energiewende in der Hansestadt angekommen, doch bliebe etwa die Leistungsverdopplung im MS-/NS-Netz mittels flexibler Lastensteuerung eine Lösung, die noch zu verbessern sei. Das hätte auch positive Auswirkungen auf die E-Mobilität: In seinem gleichnamigen Vortrag bezeichnete Mathias Pflugbeil, Heliox Leistungselektronik, das Mega-Watt-Laden als „leistungsstarke Evolution in der Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge“ und umriss die rasante Entwicklung bei Schnellladelösungen nicht nur für E-Busse oder E-Lkw, sondern ebenso für Schiffe bis hin zu Bergbaumaschinen.

Wie riesig die Herausforderungen der Energiewende sind, zeigte Dr. Martin Konermann, Geschäftsführer Netze BW, anhand von Zahlen in seinem Vortrag zum „Zukunftsbild 2050“: Deutschlands steigender Energiebedarf etwa durch E-Mobilität und der Schwenk beim Wärmemarkt auf einen elektrischen Betrieb wird parallel zur volatilen Stromerzeugung eine installierte Leistung von rund 720 GW erfordern – im Jahr 2000 lag diese insgesamt bei nur 120 GW. Um unseren Strombedarf klimaneutral zu decken, seien dazu 7,5 Millionen Erzeugeranlagen – allem voran Photovoltaik- und Windanlagen – notwendig. Nicht nur angesichts fehlender Fachkräfte zur Installation blickte Konermann mit Skepsis in die Zukunft.


Der Mensch im Fokus

Neben den vielen technischen Lösungen und Ansätzen ist eines der wichtigsten Ziele für eine erfolgreiche Energiewende, dass der Mensch bei allen Bemühungen im Mittelpunkt steht. Allem voran die Speaker von Omexom und VINCI Energies betrachteten diesen Aspekt aus mehreren Perspektiven: So wies Frank Westphal in seinem Vortrag „VINCI Energies als innovativer Mitgestalter der Energiewende“ auf die Rolle der dringend benötigten Fachkräfte hin. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der VINCI Energies Deutschland Industry und Infrastructure GmbH bekräftigte die Bedeutung von Identität und Wertschätzung, Lernen und Flexibilität, Führung und Mentoring sowie Verantwortung und Networking für die Attraktivität von Arbeitgebern, um gerade junge Leute zu gewinnen – und zu halten.

Auch die Themen Arbeitssicherheit und -schutz müssen angesichts der Herausforderungen der Energiewende weitergedacht werden. Denn nur eine transparente Kommunikation von Unfällen kann für die notwendige Sensibilität sorgen und schließlich die Prävention verbessern, so die Quintessenz des Vortrags von Guido Seifen, Omexom Hochspannung GmbH, und Günther Mertel, Bayernwerk AG, zur Sicherheitskultur bei Omexom. Wie neue Technologien unter anderem für höhere Sicherheit sorgen, zeigt die Lösung OBSERVEARO, die Irina Lucke, Geschäftsführerin der Omexom Renewable Energies Offshore GmbH, vorstellte. Mithilfe von Drohnen und einer Auswertung mittels künstlicher Intelligenz gelingt die Rotorblattinspektion bei Windkraftanlagen nicht nur schneller und effizienter, sondern auch deutlich sicherer.

Weitere Informationen einschließlich einer Auflistung aller Speaker und Vorträge finden Sie auf der offiziellen Website: https://www.omexom-technikforum.de/


Über Omexom

Omexom ist die Marke von VINCI Energies für Energie-Infrastrukturen. Omexom unterstützt seine Kunden bei allen Aufgaben rund um die Umsetzung der Energiewende. Ziel von Omexom ist es, gemeinsam mit seinen Kunden Lösungen für eine nachhaltige Energie- und Mobilitätsversorgung zu schaffen. Das Angebot deckt die gesamte Leistungspalette für Energieinfrastrukturen ab: Vom Engineering bis zur Instandhaltung sämtlicher Infrastrukturen für Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung und das bis zum Stromzähler des Endverbrauchers einschließlich aller energienahen Dienstleistungen für Gemeinden und Kommunen. In Deutschland ist Omexom flächendeckend für Netzbetreiber, Stadtwerke, kommunale Energieversorger, Handel und Industrie sowie für die Deutsche Bahn tätig.

2022:
4,9 Milliarden Euro Umsatz, davon 750  Millionen Euro in Deutschland // 23.500 Mitarbeitende, davon 4.000 in Deutschland // 450 Business Units, davon 80 in Deutschland // 39 Länder

www.omexom.de

 

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